Wozu ist die Kirche überhaupt da?

Wie kann die derzeit offenkundig gelähmte katholische Kirche wieder in Bewegung gebracht werden? Woher lassen sich die Anschubkräfte nehmen, um sie wieder in Schwung zu bringen? Das ist die leitende Fragestellung, der der Fuldaer Pastoraltheologe in diesem Buch nachgeht und in mehreren Schritten erörtert. Als Erstes führt er an: In der Kirche müssen, will sie zukunftsfähig werden, Visionen zugelassen werden. Vorbildlich dafür sind die zahlreichen biblischen Zeugnisse von Visionen; als Zweites geht es also um eine grundlegende biblische und theologische Vergewisserung, wozu Kirche überhaupt da ist. Dass sie nicht abstrakt da ist, sondern sich in konkreten gesellschaftlichen Situationen vorfindet, macht als Drittes jeweils eine gründliche Situationsanalyse notwendig, und zwar mit Blick auf Gesellschaft und Kirche gleichermaßen. Schließlich muss genau hingeschaut werden, über welche vor allem personellen Ressourcen die Kirche für ihren Weg in die Zukunft verfügt. Daran krankt momentan vieles, auch dass pastorale Planungen über die Köpfe der betroffenen Menschen hinweg vorgenommen werden. Aus Organisationsentwicklung und ähnlichen Theorieansätzen ist demgegenüber zu lernen, wie wichtig es ist, sorgsam mit dem eigenen - haupt- und ehrenamtlichen - Personal umzugehen. Dazu gibt das Buch auch hilfreiche Ratschläge für die konkrete Praxis der Gemeinde- und Diözesanentwicklung. Es hätte ihm allerdings gut getan, wären die Einzelbeiträge stärker in eine systematische Geschlossenheit gebracht worden.