Theologie und medienveränderte Wirklichkeit
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Matthias Wallich
@-Theologie
Röhrig Universitätsverlag.
752 Seiten. 48 EUR
Der Untertitel »Medientheologie und Theologie des Rests« gibt präziser an, worum es in diesem Buch geht: die Erkundung des Ansatzes und Status theologischer Reflexion unter den Bedingungen einer Mediengesellschaft. Dabei knüpft der Autor am Konzept der dialogischen Theologie an und weitet deren Spektrum von der direkten zur medienvermittelten Kommunikation aus. Die anthropologisch gewendete Theologie konnte sich noch an einem überschaubaren Erfahrungsfeld, nämlich dem der zwischenmenschlichen Begegnung, orientieren und abarbeiten. Aber die Einbeziehung der medial vermittelten Wirklichkeit bringt eine enorme Komplexität der theologisch zu reflektierenden Probleme mit sich. Geht es doch um die Frage, wie die Wirklichkeit durch die Medien verändert wird und wo angesichts dessen überhaupt noch so etwas wie ein »theologischer Fuß« dazwischen zu bekommen ist. Der Verfasser buchstabiert in Auseinandersetzung mit den verschiedensten Medientheorien die klassischen Themen der Dogmatik (Gotteslehre, Christologie, Ekklesiologie, Sakramententheologie etc.) durch, um sie zu dekonstruieren und neu zu formulieren. Als zentral für theologisches Denken und Handeln kristallisieren sich - so seine These - die Wertschätzung und das Zur-Geltung-Bringen des resthaften Partikularen heraus, das von den auf Totalitätsansprüche fixierten Wissenssystemen und gesellschaftlichen Praktiken übersehen und verdrängt wird. Die Untersuchung bewegt sich insgesamt auf höchstem theoretischen Niveau, was bei der Lektüre hohe Konzentration erfordert.