»Die Jugend verliert die Angst«

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Der Exodus von Christen aus Ägypten hat seit der Revolution vor zwei Jahren dramatisch zugenommen. Inwiefern beeinträchtigt das die koptische Kirche in Ägypten?
Papst Tawadros II.:Das Wort Exodus ist hier falsch. Es meint, dass große Gruppen einer Gemeinschaft ein Land verlassen. Das ist in Ägypten nicht der Fall. Wir reden dagegen von Migration, was bedeutet, dass Einzelpersonen und Familien weggehen. In der Tat hat die Zahl von Auswanderern seit der Revolution zugenommen, und das beeinträchtigt auch die Kirche. Wer geht, hat in der Regel einen hohen Bildungsstand und steht auch wirtschaftlich gut da. Der Schatz Ägyptens sind seine Menschen, nicht die Mineralien, der Ackerboden oder andere Rohstoffe.
Und wie sieht es für die Kirche aus?
Papst Tawadros II.
ein Hoffnungsträger. Seit November 2012 ist der 61-Jährige das 118. Kirchenoberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, die der Überlieferung nach vom Evangelisten Markus bereits im ersten Jahrhundert gegründet wurde. Im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger Papst Schenuda III., der seit 1971 die koptisch-orthodoxe Kirche führte, gilt Tawadros als überzeugter Ökumeniker und Befürworter des interreligiösen Dialogs. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit ging er mehrfach auf die anderen Kirchen in Ägypten zu. Er gründete zusammen mit den Protestanten, Katholiken, Anglikanern und den mit Rom unierten orthodoxen Kirchen in Ägypten den Ägyptischen Kirchenrat. Darin sind alle fünf Konfessionen unabhängig von ihrer Mitgliederzahl gleichberechtigt vertreten.
