»Kein Universalrezept«
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»Die Konflikte sind heute so vielschichtig und komplex. Die kann man nicht mit einem Universalrezept lösen«, sagt der Friedensexperte Joachim Garstecki. Entsprechend unterschiedlich müssten auch die Antworten auf Gewalt und Ungerechtigkeiten, auf Verweigerung der Menschenrechte sein. Unterschiedliche Konflikte wie in Israel/Palästina, Ägypten oder in Lateinamerika müssten auch mit unterschiedlichen Mitteln angegangen werden. Garstecki gilt als einer der Vordenker einer Friedenstheologie, die 1989 zur Friedlichen Revolution in der DDR führte. Natürlich, sagt er, auch in Konflikten gelte, dass »man mit Mut, Beharrlichkeit und Freundlichkeit gegenüber dem Gegner unter Umständen mehr erreichen kann als mit Aggressivität oder gar Gewaltanwendung«. Für ihn fällt das unter den Begriff der »Zivilisierung der Konflikte«. Die Entfeindung der Feinde mit dem Ziel einer konstruktiven Konfliktkultur. Das sei das, was damals in der DDR passiert sei und was mutige Menschen rund um den Globus praktizierten. Im Einzelfall könne das sehr wichtig sein. Aber auf alles übertragbar sei es nicht. Zumal wir ja heute »gar nicht mehr die Situation haben, dass Konfliktgegner einander gegenüberstehen und von einem persönlichen Habitus der entwaffnenden Gewaltfreiheit irgendeine positive Wirkung« ausgehen könne, ist er überzeugt. Zudem gehe es dabei allein darum, den Gegner aus dem Weg zu räumen, um eigene Interessen durchzusetzen. ›Auf den Punkt gebracht ist für den Theologen alles im dritten Kapitel des Petrusbriefes: »Wende das Böse, tue das Gute. Suche den Frieden und jage ihm nach.