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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 13/2024
Der Inhalt:
Religion & Kirchen
Leben & Kultur
Gerade in der Krise sind wir auf Vertrauen angewiesen. Das Anliegen der Konferenz ist es, über die gegenwärtigen Verhältnisse hinauszublicken. (Foto: Felix Konerding)
Die Konferenz »Vertrauen – eine utopische Praxis?« in Lüneburg will das Vertrauen der Menschen in die Zukunft stärken. Wie geht das? Fragen an den Organisator Sven Prien-Ribcke./mehr

Ausstellungstipp
Selbstbewusstsein statt Stereotype

Das Kunstmuseum Basel zeigt mit der Ausstellung »When We See Us« panafrikanische Malerei. Wie sehen Schwarze Menschen sich selber? Die Bilder erzählen von Triumph und Emanzipation, Sinnlichkeit und Spiritualität, von Freude, Ausgelassenheit und Ruhe.
von Marie Lou Steinig vom 09.07.2024
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Rückeroberung des Körpers: In seinem Gemälde »Le modèle noir, d‘après Félix Vallotton« von 2019 porträtiert sich der Künstler Roméo Mivekannin anstelle der Schwarzen Dienerin selbst.
Rückeroberung des Körpers: In seinem Gemälde »Le modèle noir, d‘après Félix Vallotton« von 2019 porträtiert sich der Künstler Roméo Mivekannin anstelle der Schwarzen Dienerin selbst.

Ausstellung. Der westliche Bilderkanon hat die Kunst Schwarzer Menschen bislang vor allem auf Rassismus und Diskriminierung reduziert – und den Kontinent Afrika auf Not und Elend. Die Ausstellung »When We See Us« zeigt eine andere Perspektive. Sie antwortet auf die Frage: Wie haben sich Schwarze Menschen im Laufe der vergangenen 100 Jahre selbst gesehen, wie in Szene gesetzt? Zu sehen sind etwa 150 Werke figurativer Malerei von 120 Kunstschaffenden des afrikanischen Kontinents und der afrikanischen Diaspora. Es geht um Triumph und Emanzipation, Sinnlichkeit und Spiritualität, um Alltag, Freude, Ausgelassenheit und um Ruhe. Die Gemälde zeigen Menschen, die auf Verandatreppen ausruhen, auf dem Feld arbeiten, lesen, gemeinsam kochen und essen, Sex haben, sich die Haare flechten, Bier trinken oder tanzen. Auch spirituelle Rituale wie die Ganzkörpertaufe unter freiem Himmel oder die Feier des Gottesdienstes werden zum Motiv. Die geheimnisvollen Gemälde des in England geborenen Künstlers Chris Ofili sind von den Traditionen Trinidads inspiriert. Der Südafrikaner George Pemba zeigt Alltagsszenen, wie »At the clinic« (1979). Er gilt heute als Pionier des Sozialen Realismus. Roméo Mivekannin, geboren in Côte d’Ivoire, setzt sich kritisch mit dem europäischen Kunstkanon auseinander. In »Le modèle noir, d’après Félix Vallotton« (2019) porträtiert er sich anstelle der Schwarzen Dienerin selbst.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 13/2024 vom 12.07.2024, Seite 55
Zuversicht
Zuversicht
Was bleibt, wenn die Hoffnung schwindet

Die bahnbrechende Ausstellung wurde 2022 erstmals im Zeitz Museum in Kapstadt gezeigt und ist jetzt im Kunstmuseum Basel zu sehen. Der Titel der Schau geht zurück auf die US-amerikanische Netflixserie »When They See Us« (Wenn sie uns sehen). Dort setzte sich die afroamerikanische Regisseurin Ava DuVernay damit auseinander, wie Schwarze Jugendliche von weißen Menschen pauschal als bedrohlich wahrgenommen werden. Indem die Ausstellung aus dem »Sie« ein »Wir« formt, verschiebt sich der Fokus vom weißen Blick auf Schwarze Menschen dahin, wie diese sich selbst sehen. Der Sichtwechsel ist ein Schritt weg von der Ecke, in die Versklavung, Kolonisierung und Apartheid Schwarze Menschen jahrhundertelang drängten.

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