Gebeichtet wird nur noch in der Talk-Show
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Elisabeth Hurth
Zwischen Religion und Unterhaltung
Zur Bedeutung der religiösen Dimension in den Medien. Grünewald. 152 Seiten.
21,50 EUR
Bei der Diagnose von der »Verdunstung kirchlich und historisch verfasster Religion« scheint eine Therapie besonders wirksam: »Religion wird erst dann wieder interessant, wenn sie in anderen Gewändern auftritt.« Die Publizistin Elisabeth Hurth analysiert zahlreiche dieser neuen Darstellungsformen: religiöse Themen in Fernsehserien, der Pfarrer als Sympathieträger im Vorabendprogramm oder die Talk-Show als öffentliche Beichte. Aber auch das Medienereignis »Diana« weckte als »Königin der Herzen« viele Emotionen, die bisher nur aus der Marien- und Heiligenverehrung bekannt waren. Bei aller Anerkennung für die Suche nach neuen Ausdrucksformen menschlicher Erfahrungen: Ihr kurzer »Haltbarkeitswert« und ihre Orientierung an den jeweiligen Moden und Konsumhaltungen nähren den Verdacht einer »Instrumentalisierung von Religion zu Zwecken des Entertainments«. Ein gut lesbares Buch mit vielen Hintergrundinformationen, aufschlussreich gerade für die Arbeit in Schule und Erwachsenenbildung. Dass zur Verlebendigung religiös-kirchlicher Tradition mehr als ein Kleiderwechsel gehört, sondern vielmehr eine kritische Rückfrage an ihre Inhalte, das ist bleibende und zunehmend dringlichere Aufgabe jeder Theologie.