Was ist das für ein Land?
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
DVD. Der Schriftsteller James Baldwin (1924-1987) bekam 1979 den Auftrag, ein Buch über seine ermordeten Freunde und Ikonen der Bürgerrechtsbewegung zu schreiben, eine Auseinandersetzung mit Martin Luther King, Malcolm X und Menschenrechtsanwalt Medgar Evers. Baldwin nahm an, ließ den Text jedoch liegen. Sein unvollendetes Manuskript »Remember This House« dient dem Regisseur Raoul Peck nun als Grundlage für einen scharfsinnigen und aufwühlenden Filmessay. Aus Archivaufnahmen und Zeitzeugeninterviews formt sich hier ein Bild der USA aus der Sicht eines schwarzen Intellektuellen, kommentiert mit Zitaten des Baldwintextes aus dem Off. So werden in diesem buchstäblichen »Film noir« Parallelen zwischen den blutigen rassistischen Auseinandersetzungen in den 1960ern und heutigen Aufständen deutlich. Mit Szenen aus John-Wayne-Western und Doris-Day-Komödien veranschaulicht der Dokumentarfilm aber auch die soziale Angst der schwarzen Bevölkerung, ihr Gefühl der Nichtzugehörigkeit zu einer Gesellschaft, deren Helden ausschließlich Weiße sind. »Was ist das für ein Land, in dem ein Neuntel der Bevölkerung als minderwertig gilt?«, fragt Baldwin. Und gibt diese Frage weiter an die Weißen: »Ihr habt den Nigger erfunden, ihr müsst herausfinden, warum.«