Erdogans neue Moschee
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Die Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul von einem Museum zur Moschee ist auf Kritik gestoßen. Der Weltkirchenrat und die Evangelische Kirche in Deutschland appellieren an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, seine Entscheidung rückgängig zu machen. Die katholische Bischofskonferenz äußerte Sorge über die Anordnung Erdogans, das im 6. Jahrhundert als christliche Kirche errichtete Gebäude für muslimische Gebete zu öffnen. Es bestehe die Gefahr, »dass die Hagia Sophia künftig wieder als Symbol religiösen ›Raumgewinns‹ gedeutet werden könnte.« Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel, sagte, die Türkei wende sich damit ab von Europa und vom Respekt gegenüber anderen Religionen. Kritik kam auch von der EU, den USA, Griechenland und der Unesco, zu deren Weltkulturerbe das Wahrzeichen Istanbuls zählt. Der Osnabrücker Islamexperte Rauf Ceylan nannte Erdogans Entscheidung »einen historischen Fehler und in theologischer Hinsicht fragwürdig«. Türkisch-nationalistische und rechtskonservative Kreise forderten die Umwandlung zur Moschee seit Jahrzehnten. Ihnen sei das Museum seit der Gründung in den 1930er-Jahren ein Dorn im Auge gewesen. »Das ist Wasser auf die Mühlen der Moscheekritiker hierzulande.«