Anglikanische Kirche will weniger englisch sein
Bei der Wahl des Erzbischofs von Canterbury soll künftig die anglikanische Weltgemeinschaft stärker beteiligt werden. Das beschloss die Generalsynode der Staatskirche von England. Der Erzbischof von Canterbury ist Primas und geistliches Oberhaupt der Kirche von England, aber auch Ehrenoberhaupt und Moderator der anglikanischen Weltgemeinschaft mit ihren etwa 85 Millionen Mitgliedern. Die Synode billigte einen Antrag, die Zahl der internationalen Vertreter in der Wahlkommission von eins auf fünf zu erhöhen und die Zahl der Bistumsvertreter aus England entsprechend zu verkleinern.
In einem Synodenpapier heißt es: »Die Church of England und die Kirchengemeinschaft kommen nicht umhin zu fragen, warum immer ein britischer Geistlicher der ›Primus inter pares‹ (Erste unter Gleichen) sein muss«. Eine Synodale fragte: »Muss der dienstälteste Bischof aus Kent sein, oder könnte er aus Brasilien oder Chile kommen?«