Jenseits der Grenze
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Ein herrlich grüner Garten. Das Blau des Leben spendenden Stroms, der die Erde umfängt wie in erotischer Umarmung. Lächelnde Tiere, die die Grenzen ihrer Spezies überschreiten, Erde in unbekümmerter Blüte. Kopfüber bezeugen Bäume und Vögel, dass der Himmel sich unten wie oben erstreckt. Herz alles Blühenden der farbenprächtige Baum. Der weiße Engel trägt kein flammendes Schwert der Vertreibung, sondern etwas, das wie ein Ausläufer des strömenden Wassers aussieht. Sein Gesicht zeigt freundliche Ruhe. Adam und Eva sind nicht Vertriebene – sie reiten auf einem roten Hahn in die Welt jenseits der Grenze, nach der Adam lächelnd seinen Arm ausstreckt. Aufbruch ins Leben.
Was Chagall in seiner »Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies« (1961) eröffnet, ist kein Szenario eines schuldhaften Verlustes.