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Getriebene Triebtäter - gegen die Langeweile

von Jutta Schmidt vom 11.08.2000
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Felix von Cube
Gefährliche Sicherheit
Lust und Frust des Risikos. Hirzel. 154 Seiten. 36,? DM

Verhaltensbiologisch betrachtet ist auch der denk- und lernfähige Mensch Träger von evolutionären Programmen, sein Handeln triebgesteuert. Nahrungstrieb, Sexualtrieb, Aggressionstrieb verschaffen uns Lust und gelten als die eigentlichen Motive unserer Handlungen. Um sie zu befriedigen, suchen wir entsprechende Reizquellen auf. Felix von Cube gründet seine Auffassungen über das Risikoverhalten des Menschen auf seine Bestimmung des Neugiertriebs, den er auch als Sicherheitstrieb bezeichnet: Aus einem Gefühl der Sicherheit, der Langeweile heraus entwickelt der Mensch Appetenz auf neue Situationen, Herausforderungen, Problemstellungen. Er wird zum Forscher, der Unsicherheit aufsucht, um durch die Bewältigung der Situation, die Lösung des Problems und die Einordnung von Informationen diese Unsicherheit wieder abzubauen. Gelingt dies erfolgreich, werden Flow-Gefühle ausgelöst. Ressourcen eines dadurch weiter gefestigten Sicherheitsgefühls. Die Angst vor dem Risiko und die Langeweile auf Grund zu großer Sicherheit und Geborgenheit müssen dabei ausbalanciert sein. Von Cube fordert dazu auf, Triebstrukturen des Menschen nicht zu ignorieren, sondern reflektiert und verantwortlich mit Lust und Angst, Sicherheit und Risiko, Anstrengung und Verwöhnung umzugehen, um Fehlentscheidungen zu vermeiden, die die Vernichtung der Menschheit bedeuten könnten.

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