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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 15/2022
Der Inhalt:

Leserbrief
Gemeinschaft ist wichtig

vom 05.08.2022
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Zu: »Das große Kirchensterben« (13/22, Seite 10)

Ich bin nach wie vor Mitglied der evangelischen Kirche. Was bei Spekulationen über Austrittsgründe völlig vergessen wird: Die Kirche muss sich von innen her erneuern. Der Schöpfer, der das Universum und mehrere geistige Reiche geschaffen hat, benötigt kein Menschenopfer (Jesus), um uns unsere Missetaten zu vergeben. Also weg mit dem Sühneopfer. Weg mit der Erbsünde! Alles mittelalterliches Denken. Konfession hat sich endlich mit Naturwissenschaft zu verbinden. Reinhold Müller, publik-forum.de

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 15/2022 vom 05.08.2022, Seite 58
Der Riss ist tief
Der Riss ist tief
Wie Betroffene von Missbrauch die falschen Gewissheiten der Kirchen entlarven

Warum heißt die Überschrift »Das große Kirchensterben«? Wäre nicht »Meta-Nation der Getauften« für den Artikel mit seinen aufbauenden Gedanken angemessener gewesen? Diese Gedanken zeigen eine lebendige Alternative auf in einer Gesellschaft, die Erlösung im Diesseits sucht und den Tod hinter die Mauern der Seniorenresidenzen verbannt. Wenn die religiöse Dimension verdrängt wird und sie höchstens zur Selbstoptimierung benötigt wird, braucht es keine Kirche mehr. Ich möchte Sie bestärken, weiterhin Artikel zu publizieren, die Kirche in ihren unterschiedlichsten Gestalten als einladende und tröstende Gemeinschaft aufzeigen. Interviews wie mit Tomáš Halík oder »Neue Heimaten« sind gute Beispiele dafür. Ich selbst bin Mitglied der Besuchsdienstgruppe unserer evangelischen Gemeinde und erlebe, wie sehr Menschen auf der Suche nach Trost und einer befreienden Hoffnung angesichts von Krankheit und Einsamkeit sind. Diese Gemeinschaft von Menschen, die sich auf die Suche nach dem Sinn ihres Lebens im Zeichen des Auferstandenen begeben, ist schlicht unverzichtbar. Sie bleibt das Salz der Erde. Danach lohnt sich zu suchen. Wilfried Steen, Braunschweig

Sie schreiben zweierlei: Zum einen gelb hervorgehoben: »Es gibt keinen Glauben ohne eine ihn tragende Gemeinschaft.« Zum anderen heißt es im Text: »Denn es gibt keinen Glauben ohne eine ihn tragende Institution.« Das sind verschiedene Dinge. Mit Dorothee Sölle stimme ich überein, dass es einer Gemeinschaft bedarf, aber keiner Institution. In ihrem Buch »Mystik und Widerstand« beschreibt sie unter anderem die Quäker, eine sehr lebendige Gemeinschaft, die im Glauben verankert ist. Der aktuellen Kirche muss man widerständig begegnen und austreten. Bernhard Weber, Bad Segeberg

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Was in Ihrem Kommentar ausgespart wurde, ist die politische Seite der Kirchenaustritte. Ich beobachte seit mehreren Jahren, dass die politische Haltung der evangelischen Kirche mehr und mehr nach links gerückt ist, was derzeit bedeutet, dass mehr oder weniger alles Regierungshandeln unkritisch begrüßt und positiv gesehen wird, Kritik unerwünscht. Menschen mit einer anderen politischen Auffassung finden sich in der Kirche kaum noch wieder, und besonders krass zeigte sich das während der Corona-Krise. Nachdem so viele Menschen geängstigt und zur Isolation getrieben wurden, um eine Ansteckung zu vermeiden, hätte man von der Kirche erwartet, dass sie Trost spendet und den verängstigten Gläubigen einen Halt gibt. Stattdessen wurde ihnen der Zutritt zu den Kirchen ohne entsprechende Tests oder Impfpass verweigert. Ingrid Baer, Oberursel

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