Mehr Kinder in Obhut des Jugendamts
Nach vier Jahren mit rückläufiger Entwicklung haben die Jugendämter in Deutschland 2021 wieder mehr Kinder und Jugendliche aus gefährlichen Lebenssituationen herausgeholt. Dies zeigen Daten des Statistischen Bundesamts. Demnach wurden rund 47 500 Minderjährige vorübergehend in Obhut genommen. Das entspricht einer Zunahme von fünf Prozent im Vorjahresvergleich.
Dabei wurden im vergangenen Jahr vor allem mehr unbegleitete minderjährige Geflüchtete von den Jugendämtern aufgenommen. Hier registrierten die Statistiker einen deutlichen Zuwachs von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem bei Kindern unter 14 Jahren war in jedem zweiten Fall eine Überforderung der Eltern Grund für die Inobhutnahme. 26 Prozent der Kinder wurden zum Schutz gegen Vernachlässigung aufgenommen, bei 18 Prozent ging es um den Schutz vor physischer und bei zwölf Prozent um den Schutz vor psychischer Gewalt.