Die Mitglieder der eigenen Gemeinde befragt

Evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer werden bei ihrer Ordination zum Dienst der öffentlichen Verkündigung berufen und verpflichtet. Doch, so muss man heute fragen, hat sich die Kirche nicht weithin aus dem Raum der Öffentlichkeit zurückgezogen? In einem ersten Teil des Buches erörtert der Autor, Pfarrer einer evangelischen Kirchengemeinde im Rhein-Main-Gebiet, den Strukturwandel und das faktische sowie das wünschenswerte Verhältnis von Kirche und Theologie zur Öffentlichkeit. Sein Plädoyer geht dahin, die Kirche solle bewusster ihre Wahrnehmung seitens der Öffentlichkeit zur Kenntnis nehmen und reflektieren. Vorbildlich geschieht dies ja bereits in den alle zehn Jahre erscheinenden Kirchenmitgliedschaftsstudien der EKD. Im zweiten Teil legt der Autor dann exemplarisch dar, wie auch »vor Ort« solche Mitgliedschaftsbefragungen durchgeführt werden können und welcher Gewinn für das pastorale Tun sich sowohl im Prozess der Vorbereitung und der Durchführung eines solchen Unternehmens einstellt als auch bei ihrer Auswertung und der Planung der Konsequenzen, die sich aus den erzielten Ergebnissen aufdrängen. Auch wenn vieles von dem, was bei einer solchen Befragung herauskommt, für einen aufmerksamen Beobachter nicht gänzlich neu ist, so geben die gewonnenen Daten doch zuverlässigere Auskunft über manche Details; und es zeigen sich klarer die »blinden Flecken« in der pastoralen Landschaft. Das Buch möchte dazu anregen, auch andernorts ähnliche Befragungen durchzuführen, und gibt dazu hilfreiches Material an die Hand.