Kardinal Müller im Abseits?
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Nach drei Jahren im Amt als Präfekt der römischen Glaubenskongregation scheint der aus Mainz stammende Kurienkardinal Gerhard-Ludwig Müller im Vatikan ins Abseits zu geraten. Dass Papst Franziskus wenig Vertrauen in den konservativen Dogmatiker aus Deutschland setzt, pfeifen in Rom die Spatzen von den Dächern. Nicht Kardinal Müller stellte das große Papstdokument des Jahres 2016 »Die Freude der Liebe – Amoris Laetitia« vor (Publik-Forum 7/2016), sondern der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Der Papst hatte ihn beauftragt. Wird Schönborn, der in Sachen Ehe und Familie – anders als Müller – den Öffnungskurs von Franziskus unterstützt, Müllers Nachfolger in der Glaubenskongregation? Dies mutmaßen Gerüchte, vornehmlich aus Deutschland. Italienische Vatikan-Insider winken eher ab. Klar, zwischen Müller und dem Papst laufe fast nichts. Doch es entspreche nicht der Führungskunst des Papstes, Müller einfach abzusetzen. Lieber lasse er unter seiner Kontrolle Müller weiterhin Chef der Glaubenskongregation sein, die aktuell nicht viel zu sagen hat. Müllers Isolierung begann, als er 2015 in einem Interview mit La Croix erklärte, seine Aufgabe sei es, ein pastoral ausuferndes Pontifikat »theologisch zu strukturieren«. Das klang nach Nachhilfe für Franziskus. Der ließ seinen Chefberater, Erzbischof Victor Manuel Fernández, von Buenos Aires aus Müller scharf Illoyalität vorwerfen. Franziskus schätzt Dezentralisierung. Er lebt gut mit seinem Theologen-Dreieck Rom-Wien-Buenos Aires.