EU-Projekte zur Vorbeugung von sexuellem Missbrauch gescheitert
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Zahlreiche Erntehelferinnen aus dem Ausland werden bei der Obst- und Gemüseernte auf spanischen Plantagen ausgebeutet und sexuell missbraucht. Die Rechercheplattform Correctiv und ihr Partner BuzzFeed News hat nun herausgefunden, dass die EU mehr als 15 Jahre lang Projekte für marokkanische Erntehelferinnen in Südspanien förderte – obwohl die Region um Huelva seit Jahren für die Ausbeutung der Frauen bekannt ist. Dennoch galt Huelva führenden EU-Politikern als Best-Practice-Modell. Die Fördergelder, dafür gedacht, Missbrauch und Ausbeutung zu verhindern und die Frauen über ihre Rechte aufzuklären, sind jedoch offensichtlich versickert. Es handele sich dabei um mindestens vier Millionen Euro. Sechs Organisationen erhielten innerhalb der EU-Projekte Gelder, darunter auch die Caritas und das Rote Kreuz. Laut BuzzFeed News gaben sie den Journalisten keine Auskunft darüber, wo die Summen abgeblieben sind und ob sie tatsächlich zum Schutz vor Gewalt beigetragen haben. Die EU wiederum verweist auf die Zuständigkeit der spanischen Behörden. Mit rund 18 000 marokkanischen und mehr als 50 000 osteuropäischen Erntehelferinnen kamen 2018 so viele Frauen nach Spanien wie noch nie. Mutmaßliche Vergewaltiger, häufig Plantagenbesitzer, werden den Recherchen zufolge nur selten verurteilt.