Editorial
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wir sind in den vergangenen Monaten zu Expertinnen und Experten der Distanz geworden: beim Abstandhalten zu anderen an der Supermarktkasse oder beim Begrüßen guter Freunde per Ellenbogen-Touch. Eine Alltagsmaske zu tragen ist schon fast so selbstverständlich wie vorm Rausgehen Schuhe anzuziehen. Zumindest für die allermeisten. Wenn wir alle so viel Expertise haben, was kann eine Philosophin wie Barbara Schellhammer dem noch hinzufügen? Eine ganze Menge. In ihrem Beitrag »Beziehungskrise« – der Titelgeschichte dieser Ausgabe – setzt sie bei den Alltagserfahrungen an und fordert auf, genau zu spüren, was Abstand und Masken in uns und zwischen uns bewirken. Die Kulturphilosophin hält das sogar für ein gutes Mittel, um uns nicht in reaktiven Mustern zu verfangen, sondern »neugierig zu werden auf das Ungewohnte« (Sei