Israel
Folter im Militärgefängnis
Die israelische Menschenrechtsgruppe B’Tselem wirft der israelischen Gefängnisbehörde systematische Folter an palästinensischen Häftlingen vor. Anfang August legte sie einen Bericht vor, für den 55 palästinensische Häftlinge aus dem Militärgefängnis Sde Teiman nach ihrer Freilassung befragt wurden. Diese beschreiben teils schwere Misshandlungen, sexuelle Übergriffe, Aushungern, Schlafentzug und andere Formen der Gewalt. Dem Papier zufolge seien zuletzt mehr als 9600 Palästinenser in israelischen Gefängnissen festgehalten worden – die Hälfte davon ohne Anklage. 45 Tage darf die israelische Armee Verdächtige verhören, bis diese an die Justiz übergeben werden müssen. Weil Hamas-Kämpfer seit dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres als illegale Kombattanten eingestuft werden, entfällt ihr Recht auf juristischen Beistand.
Zuvor hatte bereits das UN-Menschenrechtsbüro einen Report veröffentlicht, in dem über Waterboarding und das Loslassen von Hunden auf palästinensische Häftlinge berichtet wurde. Dem Report nach seien mindestens 53 Menschen in israelischem Gewahrsam gestorben.