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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 16/2024
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Ausstellungstipp
Kinder zwischen Mauern, Müll und Bomben

Eine Fotoausstellung in Meiningen zeigt, wie verschieden Kinder aufwachsen.
von Alicia Rust vom 27.08.2024
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Kindheit voller Sorgen: Thomas Billhardt fotografierte Kinder in ihrem jeweiligen Umfeld, etwa auf einer Müllhalde in Indonesien (2008). (Foto: © Thomas Billhardt/Camera Work)
Kindheit voller Sorgen: Thomas Billhardt fotografierte Kinder in ihrem jeweiligen Umfeld, etwa auf einer Müllhalde in Indonesien (2008). (Foto: © Thomas Billhardt/Camera Work)

Ausstellung. Ein kleiner Junge und ein Mädchen, die Köpfe mit schützenden Strohhelmen bedeckt, laufen barfuß eine Straße entlang. Etwas skeptisch blicken sie dem Betrachter entgegen. Die Schwarz-Weiß-Fotografie von Thomas Billhardt stammt aus dem Jahr 1967. Nordwestlich von Hanoi hat er sie gemacht, mitten im Vietnamkrieg. Auf einem anderen Foto suchen Kinder in einem Gully Schutz vor den Bomben des Kriegs. Eine andere Aufnahme ist aus dem Jahr 2008, in Farbe: Ein Junge steht inmitten einer riesigen Müllhalde, offenbar auf der Suche nach etwas noch Brauchbarem. Dieses eindrückliche Motiv fand Billhardt in Indonesien.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 16/2024 vom 30.08.2024, Seite 55
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»Kinder der Welt« heißt die Ausstellung mit 80 Fotografien und Plakaten, die derzeit in Meiningen zu sehen ist. Kuratiert wurde sie von Thomas Billhardt selbst und der Camera Work Gallery in Berlin, die sein Lebenswerk hält.

Thomas Billhardt wurde 1937 in Chemnitz geboren. Bereits zu DDR-Zeiten durfte er für seine fotografischen Reportagen reisen. Er ist ein Chronist, ein Reportagefotograf, der Kinder in ihrem jeweiligen Umfeld zeigt – und zwar auf Augenhöhe.

Egal, ob schwarz-weiß oder in Farbe, ob in Asien, auf Kuba oder im eingemauerten Berlin, ob in den 1960er- oder 1990er-Jahren – was die Fotografien von Billhardt eint, ist sein empathischer Blick. Nichts wird beschönigt, nichts dramatisiert. Am Ende bleibt die ernüchternde Erkenntnis, dass die Phase der Kindheit und Jugend, die hierzulande als »behütet« gilt, keineswegs überall Schutz vor Hunger, Krieg und Armut bedeutet.

Inzwischen ist Thomas Billhardt 87 Jahre alt. Auf seinen Reisen um die Welt hat er Freude und Leid gesehen. »Meine Hoffnung war es immer – und ist es auch heute noch –, dass meine Fotografien auf diese weltweiten Armutsprobleme aufmerksam machen und dass wir, die wir ein besseres Leben haben, mit Spenden an Unicef oder andere Hilfsorganisationen ein wenig von diesem Leid mindern können«, sagt er.

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