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Was in keiner deutschen Zeitung stehen könnte

von Ludwig Watzal vom 09.09.2005
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Gideon Levy
Schrei, geliebtes Land
Melzer. 256 Seiten.14,95 EUR

Der Zionismus und Israel befinden sich in einer Sackgasse, so der renommierte Haaretz-Journalist Gideon Levy, der für die Wochenendbeilage verantwortlich zeichnet. In dem vorliegenden Buch sind seine eindrucksvollen Berichte, Analysen und Kommentare zusammengefasst, die er zwischen 2002 und 2004 veröffentlicht hat. In einem bewegenden Vorwort für die deutsche Leserschaft, das wahrscheinlich in keiner deutschen Zeitung pub-liziert werden würde, hält er seinem eigenen Land den Spiegel vor und nennt einige Tatsachen, die in Deutschland nicht mehr ohne Weiteres geäußert werden können, weil sie als »antisemitisch« stigmatisiert werden würden. In diesem Buch findet der »palästinensische Terror« nicht statt. »So gewalttätig und grausam er auch ist, wird er doch niemals die Untaten unserer Besatzung rechtfertigen können. Aber wenn ihr wollt, ist es ein Buch über die Basis des realen Terrors.« Es sind die Territorien voller Grausamkeiten, die Gräber der sinnlosen Toten, die unzähligen Ruinen der Häuser, die ausgerissenen Olivenhaine, die blühenden und habgierigen Siedlungen, die Apartheid-Straßen, die Trennmauer, welche die Menschen von ihren Ländereien und Verwandten trennt, so der Autor. »Dort wurde der palästinensische Terror geboren und dort wird er auch sterben, nur dort, erst nachdem all das getilgt sein wird. Für die besondere deutsche Situation hält Levy folgenden Rat parat: Die echten Freunde Israels haben auch in Deutschland das Recht, Israel erst recht zu kritisieren - »aus Sorge um seine Zukunft«. »Ein anständiger Deutscher, ?, wird verstehen, dass Israel, das aus den brennenden und rauchenden Öfen wie durch ein Wunder entstanden ist, jetzt in großer Gefahr ist - der Gefahr einer vollständigen moralischen Korruption, die gefährlicher ist als alle Terrordrohungen.« Tief beeindruckende und unglaubliche Berichte über die Schandtaten und den moralischen Bankrott einer Besatzungsmacht.

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