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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 17/2009
Der Inhalt:
Der letzte Brief

»Gut katholische« Lösung

Zentralkomitee will CSU-Politiker Alois Glück als Präsidenten
von Hartmut Meesmann vom 11.09.2009
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Operation gelungen, Kandidat »tot«. Zufrieden sein können jene Bischöfe, die im Frühjahr den aus ihrer Sicht zu kritischen hessischen Kulturstaatssekretär Heinz-Wilhelm Brockmann (CDU) als möglichen Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) erfolgreich verhindert hatten. Denn jetzt läuft alles auf den früheren bayerischen Landtagspräsidenten Alois Glück als neuen ZdK-Präsidenten hinaus. Der Hauptausschuss des obersten katholischen Laiengremiums in Deutschland hat den 69-jährigen CSU-Politiker »mit überwältigender Mehrheit« zum neuen Kandidaten gekürt. Brockmann verzichtete von sich aus, er hatte nach dem Eklat keine reelle Chance mehr. Mit Glück können die Bischöfe zufrieden sein, zustimmende Signale aus ihren Reihen soll es bereits geben. Der CSU-Mann ist ein integrer Kandidat, der in der Lage ist, das angespannte Verhältnis zwischen Laiengremium und Bischofskonferenz wieder zu beruhigen – und dies wohl auch soll. Die Kür des erfahrenen Politikers bedeutet zum einen: Das ZdK hat – wenn nicht noch erheblicher interner Widerspruch erfolgt, was nicht zu erwarten ist – auf eine Konfrontation mit den Bischöfen verzichtet und den Weg der gehorsamen Zusammenarbeit gewählt. Das ist »gut katholisch« und der Einsicht geschuldet, dass in hierarchischen Strukturen jene am längeren Hebel sitzen, die die Macht haben. Die Laien bleiben letztlich immer Katholiken zweiter Klasse. Zum anderen wird mit der sehr wahrscheinlichen Wahl des CSU-Mannes jene Fraktion gestärkt, die es nicht so sehr als Aufgabe des ZdK ansieht, innerkirchliche Reformen anzustoßen – wie dies Brockmann wollte –, sondern offensiv katholische Positionen in der gesellschaftspolitischen Debatte zu vertreten. Das ist es auch, was sich die Bischöfe wünschen. Dagegen ist nichts zu sagen – solange dabei nicht der innerkatholische Pluralismus auf der Strecke bleibt. Wenn sich das ZdK »unter Glück« aber gänzlich aus der innerkirchlichen Reformdebatte ausklinken würde, wäre dies fatal.

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