Abschied von der Festung
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1. Das Kirchenverständnis
Vor dem Konzil: Die römisch-katholische Kirche wurde in der Theologie und auch im Kirchenvolk verstanden als societas perfecta, als »vollkommene Gesellschaft«. Sie galt als eine Gemeinschaft von Menschen, der nichts fehlt und die darum auch von außen keiner Hilfe bedarf. Diese »vollkommene Gesellschaft« – von Jesus Christus gestiftet und mit einer verbindlichen Ämterordnung und Sakramenten ausgestattet – wird dreistufig geleitet: von Priestern, Bischöfen und dem Papst als Nachfolger des Apostels Petrus. Das Petrusamt macht den Papst weisungsbefugt auch gegenüber den Bischöfen. Sie sind aber – in der Theorie – nicht seine »Beamten«, sondern leiten aus eigenem Recht als Nachfolger der Apostel ihre Bistümer.