Rückfall in Zeiten der Barbarei
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Die katholische Kirche übernimmt die Kosten für hundert Migranten, die tagelang auf dem Rettungsschiff »Diciotti« im Hafen von Cantania ausharren mussten, weil Italiens Innenminister Matteo Salvini verbot hatte, sie an Land zu lassen. Die Flüchtlinge aus Eritrea, die über schlimmste Misshandlungen von libyschen Schlepperbanden berichteten, wurden in ein kirchliches Aufnahmezentrum nach Rocca di Papa gebracht. Sie sollen in kleinen Gruppen auf verschiedene Bistümer verteilt werden. Die Kirche handele, um das unwürdige politische Schauspiel zu beenden, erklärte die Bischofskonferenz. Unterdessen wird die Kritik der Kirche an der Regierung lauter. Bischof Antonio di Donna von Acerra bei Neapel warnte vor einem Rückfall in »dunkle Zeiten der Barbarei«. Die Perspektivlosigkeit junger Menschen im Süden und die Unmenschlichkeit gegenüber Fremden mache ihm große Sorgen. »Haben wir vergessen, dass wir ein Volk von Auswanderern sind?«, fragte di Donna in einer Predigt. Der Bischof von Ferrara fordert humanitäre Korridore. Aus Sicht des Patriarchen von Venedig, Francesco Moraglia, steht aktuell »die Menschlichkeit, unser Menschlichbleiben« auf dem Spiel. »Für Christen gelte das Prinzip Großherzigkeit und Legalität.« Der Informationsdienst SIR berichtet, dass die katholische Kirche in Italien in den vergangenen drei Jahren insgesamt 26 000 Migranten aufgenommen hat, meist in Gemeinden und Familien.