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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 17/2022
Der Inhalt:

Leserbrief
Kein Ort des Heils

vom 09.09.2022
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Zu: »Der Riss ist tief« (15/22, Seite 26-28)

Den Beitrag von Christoph Fleischmann erlebe ich als nüchterne und dadurch hilfreiche Konfrontation. Seine Sicht auf »die Kirche« aus der Opfer-Perspektive traumatisierter Menschen geht in die Tiefe. Es ist gut, dass der geistliche Schaden zum Thema gemacht wird, den sexueller Missbrauch bei den Opfern angerichtet hat. Fleischmanns Klarstellung: »Die Opfer müssen mit den Sünden der anderen leben« öffnet die Augen für eine Wirklichkeit, die zum Himmel schreit. Dankbar bin ich für die Konkretion im Blick auf das Beten im Gottesdienst: »Gebraucht werden Gebete, die Menschen mitsprechen können, die Schlimmes erlebt haben.« Schade nur, dass die Frage nach dem Heil beziehungsweise nach dem Heilwerden auf das Erleben während des Gottesdienstes eingegrenzt wird. Denn heil werden vor Gott meint zum Beispiel auch die grundlegenden Erfahrungen »Gott liebt seine Kinder«, »Gott nimmt uns an« und »wir Christen erwarten das Reich Gottes« und damit viel mehr als nur die Zusage der Vergebung der Sünden. Ich stimme zu: die Infragestellung der Kirche als »Ort des Heils« ist überfällig, ganz grundsätzlich und auch unabhängig von der Not der sexuell missbrauchten Opfer. Eckhart Schätzel, Bielefeld

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 17/2022 vom 09.09.2022, Seite 58
Die überforderte Gesellschaft
Die überforderte Gesellschaft
Corona, Klima, Krieg – vom Leben in der Dauerkrise

Dank der aufschlussreichen Recherchen von Christoph Fleischmann und den klaren Fragen und Antworten im Interview mit Doris Reisinger komme ich zu der ernüchternden Feststellung: Das Projekt Kirche ist gescheitert, und zwar aus dem Grunde, weil das System Kirche auf einem abgründigen Boden steht. Ein System, das aufgrund eines absoluten Glaubensanspruchs notwendigerweise über eine entsprechende absolute geistige Gewalt verfügt. Ein System, in dem Gewaltopfer, zu denen leider auch die Opfer von sexuellem Missbrauch gehören, nun einmal kein Heil finden können. Horst Dittrich, Oelde

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Danke für die Artikel »Der Riss ist tief« und »Die Beichte ist oft ein Einfallstor«. Wieder einmal Dinge, die wir alle wissen, aber manchmal braucht es jemanden, der einem die Augen öffnet. Ich würde mich über mehr Artikel zum Thema spiritueller Missbrauch und Glaubensverlust freuen. Dorothea Hoffmann, publik-forum.de

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