Tastversuche in unauflösbaren Widersprüchen

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Georg Antor/Ulrich Bleidick
Behindertenpädagogik als angewandte Ethik
Kohlhammer. 222 Seiten. 36,? DM
Angesichts der rasanten Entwicklung in der Genforschung mit all ihren Möglichkeiten ist die Frage nach dem »Warum« sonderpädagogischen Handelns, also einer grundlegenden Ethik, zum Kernstück der Behindertenpädagogik geworden. Im Leben von schwer behinderten Menschen oder deren Angehörigen gibt es konfliktreiche Stationen, die oft nicht ethisch eindeutig zu lösen sind. Man denke an die Fragen, die die pränatale Diagnostik für eine schwangere Frau aufwirft, oder die Entscheidung zur Sterilisation beziehungsweise Elternschaft behinderter Menschen, oder auch an die Frage, ob eine Sonderschule oder eine integrative Schule das Richtige für ein Kind ist. Die Professoren Antor (Köln) und Bleidick (Hamburg, emeritiert) nehmen den Leser durch Beispiele aus der Praxis mit hinein in diese oft unauflösbaren Widersprüche, bieten keine glatten Lösungen an, aber lassen dabei keinen Zweifel an der Forderung nach einem grundsätzlichen Lebens- und Bildungsrecht von Menschen, auch bei Schwerstbehinderung. Neben einem nicht zu langen Theorieteil zeichnet sich das Buch darüber hinaus durch eine 60 Seiten starke Dokumentation zur Bewertung behinderten Lebens und zum Umgang damit aus. Hier kann man zum Beispiel den Wortlaut der Bioethik-Konvention (1997) nachlesen, aber auch andere wichtige Erlasse von amtlichen Instanzen. Ein ausführliches Literaturverzeichnis mit Kommentaren rundet dieses wichtige und informative Buch ab.
