Von der perversen Logik des Krieges
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Margrit Schmid/Alice Schmid
I killed people
Wenn Kinder in den Krieg ziehen. Lamuv. 156 Seiten. 9,90 EUR
Das Kernstück des Buches sind Interviews mit ehemaligen Kindersoldaten, die zunächst Teil des preisgekrönten Films »I killed people« der Schweizer Filmemacherin Alice Schmid waren. Wie vielen Kindersoldaten wurde auch dem 12-jährigen Melvin versprochen: »Wenn wir unsere Feinde besiegen, bekommst du eine kostenlose Ausbildung, Medikamente gratis, eine monatliche finanzielle Unterstützung und noch viel mehr.« Melvin, Alice, Glasgow, John und Josephine kämpften für verschiedenste Kriegsparteien Liberias in der Hoffnung, dadurch ihr Leben und das ihrer Familie zu retten. Doch Kontakt zur Familie hat kaum einer mehr. Sie schämen sich: für das Getane und für ihre Unfähigkeit, sich ohne Ausbildung zu ernähren. Hilfe bekommt keiner der Veteranen. Für die Buchveröffentlichung hat die Schwester der Filmemacherin, Margrit Schmid, die Interviews ergänzt durch Hintergrundinformationen. So wird klar: Liberia ist nur ein Beispiel. Die Zwangsrekrutierung Minderjähriger ist bis heute erlaubt. Die Genfer Konventionen schützen nur Kinder unter 15 Jahren. Bis Januar 2000 verhinderte der Widerstand praktisch aller Großmächte eine Änderung. Dann gelang es der »Koalition für die Beendigung des Einsatzes von Kindersoldaten«, gegründet von sechs Nichtregierungsorganisationen, ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention durchzusetzen. Doch bis heute ist das Dokument nicht ratifiziert.