Stabile Verlegenheit
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Nationalfeiertage sind mitunter entlarvend. Man bemitleidet seine Niederlagen, feiert Siege und verpflichtet das kollektive Bewusstsein auf eine Liturgie. Und die kann sich als hohl erweisen. In Polen ist es noch verständlich, wenn man am 1. August - dem Jahrestag des Warschauer Aufstandes 1944 - in Warschau weiß-rote Flaggen hisst. Aber schon seit Jahren ertönen am 1. September - dem Tag des deutschen Überfalls auf Polen - keine Sirenen mehr. Diese beiden Gedenktage sind im Kalender wie normale Arbeitstage schwarz gedruckt. Rot dagegen sind der 3. Mai - in Erinnerung an die Verfassung von 1791, der 15. August als Tag der Armee, und - wie in Frankreich - der 11. November. Allerdings nicht als Gedenken an den Sieg der Entente im Ersten Weltkrieg, sondern die Wiedergeburt Polens 1918. Dieses Datum ist freilich getürkt, wurde die erste Re