Streiten, aber richtig
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Eine Bundeskanzlerin kritisiert öffentlich ein Buch, das sie nicht gelesen hat: Das ist der vorläufige Höhepunkt einer Debatte, die von wichtigen Fragen eher ablenkt, als sie zu klären. Statt über Thilo Sarrazins vermeintlichen oder tatsächlichen Rassismus zu streiten oder darüber, ob er wegen seines Buchs »Deutschland schafft sich ab« aus der SPD ausgeschlossen werden sollte, wäre es hilfreicher, sich mit dem Anliegen der verstorbenen Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig zu beschäftigen.
Deren Thesen sind im medialen Lärm völlig untergegangen. Dabei hatte sie durchaus etwas zu sagen. In ihrem Buch »Das Ende der Geduld« weist sie auf massive Probleme hin – und anders als Sarrazin schmäht sie nicht »die« Einwanderer oder »die« Muslime. Detailliert beschreibt sie, welche Gemengelage v