Ein Landrat leistet Widerstand
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Kino. 1981 bekommt Hans Schuierer, Landrat im Kreis Schwandorf in der Oberpfalz, ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: Das bayerische Umweltministerium will in der strukturschwachen Gegend ein High-Tech-Industrieprojekt mit 3000 Arbeitsplätzen ansiedeln. Die vorsichtige Begeisterung des SPD-Landrats, der für das Vorhaben werben soll, weicht jedoch einer wachsenden Skepsis. Denn die geplante Nuklear-Wiederaufbereitungsanlage ist nicht so risikolos wie behauptet. Stutzig wird Schuierer besonders angesichts der harten Reaktion der Staatsmacht auf erste Proteste. Schließlich reiht sich der grundsolide Mann, entsetzt über die Skrupellosigkeit der Regierung, bei den demonstrierenden »Chaoten« ein und zieht andere Bürger mit sich. Dieses Politdrama über den Widerstand in Wackersdorf, der fünf Jahre vor der Havarie des Atomkraftwerks Tschernobyl begann, ist auch eine Hommage an einen bis dahin unbekannten Helden: einen Landrat, der unter hohem persönlichem Risiko Franz-Josef Strauß & Co. die Stirn bot. Nüchtern werden die Gesetzesbrüche und Winkelzüge der Staatsregierung, die martialischen Polizeieinsätze, aber auch die Risse, die damals durch Familien und Freundschaften gingen, aufgezeigt. Bei den Dreharbeiten vor Ort wirkten viele damalige WAA-Gegner mit. Die Ereignisse von Wackersdorf wühlten nicht nur die Region auf, sondern bedeuteten eine politische Zeitenwende.