Zukunft der Sozialpolitik
»Hartz IV: Angst vor Absturz wirkt traumatisch«
von
Christoph Fleischmann,
Matthias Drobinski
vom 24.09.2021
Am 13. Oktober wird über seine Nachfolge entschieden: Caritas-Präsident Peter Neher (Foto: PA/DPA/Patrick Seeger)
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Publik-Forum: Sie waren 18 Jahre lang Präsident der Caritas, länger als Angela Merkel Bundeskanzlerin. Erschreckt Sie das?
Peter Neher: Ja, das ist lang. Vor sechs Jahren habe ich ans Aufhören gedacht – da waren wir jedoch in einer Phase des Übergangs, und ich konnte meine Erfahrungen einbringen. Aber jetzt ist es wirklich gut.
Sie waren gerade im Amt, da führte die rot-grüne Bundesregierung die Hartz-IV-Regelungen ein. Einige Wohlfahrtsverbände protestierten heftig, die Caritas nicht. Warum?
Neher: Wir hatten schon lange gefordert, die verschiedenen Sozialleistungen zusammenzuführen: Arbeitslosenhilfe, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe. Da war die Grundidee von Hartz IV richtig. Aber w
Georg Stadeler 22.10.2021:
Die Auffassung von Herrn Neher, Streiks träfen in vielen sozialen Einrichtungen die Schwachen, ist nach meinen langjährigen Berufserfahrungen falsch. Soziale Arbeit findet in einem System statt. Nur dann geht es den einzelnen Beteiligten (Leitung, Klienten und Mitarbeiterinnen) gut, wenn es allen gut geht. Es ist infam, streikenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Schuldgefühle einzureden und ihre Rechte gegen das Wohlergehen der ihnen Anvertrauten auszuspielen. Eine echte Dienstgemeinschaft wird allen gerecht. Die sogenannte kirchliche Dienstgemeinschaft ist leider vielfach nichts anderes als eine ideologisch verbrämte Zementierung kirchlich-caritativer Machtstrukturen.
Georg Stadeler 26.09.2021, 08:55 Uhr:
Die Auffassung von Herrn Neher, dass Streiks in vielen sozialen Einrichtungen die Schwachen treffen, ist nach meinen langjährigen Berufserfahrungen bei kirchlich-caritativen und im Vergleich dazu bei kommunalen Dienstgebern grundfalsch.
Soziale Arbeit findet in einem System statt. Nur dann geht es den einzelnen Beteiligten (Leitung, Klientinnen und Klientinnen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern) gut, wenn es allen gut geht. Es ist nicht nur schädlich, sondern geradezu infam, wenn man Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Schuldgefühle einzureden versucht, sobald sie streiken, und wenn man dabei ihre Persönlichkeitsrechte gegen das Wohlergehen der ihnen Anvertrauten ausspielt.
Eine echte Dienstgemeinschaft wird allen gerecht. Die sogenannte kirchliche Dienstgemeinschaft ist leider vielfach nichts anderes als eine ideologisch verbrämte Zementierung kirchlich-caritativer Machtstrukturen.