Brandenburg: Eine Kirche für 92 Christen
»Der Reichtum an Steinen droht uns zu ersticken.« Mit diesem Bildwort hat der Superintendent des Kirchenkreises Uckermark, Reinhard Müller-Zetzsche, auf die Situation der rund 1600 Dorfkirchen in Brandenburg hingewiesen. Jede Zehnte davon stehe in dem dünn besiedelten Nordosten des Bundeslandes, erklärte er auf einer Tagung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Kosten und der Beratungsaufwand für Bauangelegenheiten überforderten die Gemeinden. Durchschnittlich komme ein Gotteshaus auf 92 evangelische Christen. Zwar sei es für eine Gemeinde beglückend, über eine sanierte Kirche zu verfügen. Wo das aber nicht gelingt, könne sie wie ein Mühlstein um den Hals sein. Frank Krekeler vom Vorstand der Brandenburger Architektenkammer sprach sich dafür aus, über eine neue Rolle von Kirchbauten für die Dorfgemeinschaft nachzudenken. Die Erhaltung könne nicht länger den Gemeinden überlassen bleiben, sondern sollte zur gemeinschaftlichen Aufgabe von Kommunen und Bürgerschaft werden.