Leserbrief
Kompetenz und Info
Zu: »Pro und Contra: Geht es im Wahlkampf zu wenig um politische Inhalte?« (16/21, Seite 8)
Persönlichkeiten, Werte, Ziele, persönliche Integrität, Weitblick und Parteiprogramme sind in der Politik wichtig, aber unzureichend. Denn die politische Kompetenz im Sinne einer überprüfbaren beruflichen Qualifizierung existiert nicht – in keinem Land der Welt, einfach, weil sie gar nicht definiert wird. Von allen Parteien bewusst nicht, behaupte ich. Tatsächlich bräuchte sie Verfassungsrang, da Wählerinnen und Wähler erst dann eine wirkliche Wahl hätten. Alle Programme und Ziele brauchen kompetente Menschen für ihre Umsetzung. Die sind schlicht bei keinem Regierungsmitglied nachweisbar. Jeder kann erzählen, was er will. Das ist unser großes Problem und das ist demokratiegefährdend. Christof Bretscher, publik-forum.de
Beide Kontrahenten liegen richtig und falsch und es ist eher unbedeutend. Die Satire auf der letzten Seite führt mehr zum Ziel. Es bleibt dem Wähler nicht erspart, sich zu informieren um selbstständig mit seinem Verstand eine Entscheidung zu treffen – Möglichkeiten zur Information dazu gibt es genügend. Die verwässerten, nichtssagenden, nervenden, sich immer und immer wiederholenden Schachtelsätze der Bewerber sind absolut nicht geeignet, Wählerinnen und Wähler zu informieren. Plakate sind rausgeschmissenes Geld. Mal ganz abgesehen davon, dass die Glaubwürdigkeit oder Kompetenz der Kandidatinnen und Kandidaten (Gedächtnislücken, politisches Verhalten) durch ihr eigenes Verhalten beschädigt ist. Orientiert an Fakten, und die muss man sich suchen, ist die Möglichkeit einer Fehlentscheidung gering. Walter Montigny, Hochheim