Leserbrief
Besseres als Krieg
Zu: »Hybris und Heuchelei« (16/21, Seite 10)
Müsste man nicht vor einem Einmarsch in ein Land bedenken, wie man da wieder rauskommt? Ob der Krieg zu gewinnen ist oder nicht, wenn man die kulturelle, religiöse Landkarte sich ansieht oder den Faktor der demografischen Entwicklung in Rechnung stellt? Und als Theologe frage ich: Wie schafft Gott eigentlich Gerechtigkeit in dieser Welt? Durch Bomben und Drohnen oder indem Jesus, der Gerechte, die Ungerechtigkeit/Sünde der Welt auf sich nimmt? Martin Luther hat ja in seiner Zweireichelehre die beiden Weisen geschildert, in denen Gott in diese Weltordnung einwirkt: mittels weltlicher Macht und des Evangeliums. Die Bundesregierung hat eine Aufarbeitung des Afghanistaneinsatzes versprochen. Ich hoffe, das wird im Parlament geschehen. Ich bin der Überzeugung, dass man mit dem Antiterrorkrieg den Terrorismus eher fördert als mindert und zudem noch weitere Flüchtlingsbewegungen schafft. Die eigentlichen Verlierer des Krieges sind die Zivilgesellschaft und die Frauen mit ihren Kindern im Land. Dieter Loest, Rot am See
Herausragend kurz und prägnant hat Alexander Schwabe uns den »Westen« dargelegt. Was unser Problem ist und wie unfähig verantwortliche Politik mit Krisen umgehen kann. Was hier gerade passiert, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten. Noch dazu wird unser Demokratiemodell massiv beschädigt. Wir müssen die besseren Lösungen für Krisen, als die Demokratiefeinde Russland und China, anbieten. Wolfgang Wedel, Nürnberg