Nahostexperten setzen sich für Qantara ein
Das Nachrichtenportal Qantara.de steht wegen drohender Kürzungen vor dem Aus. Das Internetportal liefert Nachrichten und kulturelle Hintergrundberichte aus islamisch geprägten Ländern, auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Es wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gegründet, um den Dialog zu fördern und Vorurteile abzubauen. Das Portal registriert laut Deutscher Welle (DW) täglich etwa 10 000 Zugriffe und hat eine Million Follower auf Facebook. DW kuratiert das Projekt, das bisher mit jährlich rund 360 000 Euro vom Auswärtigen Amt gefördert wurde. Die Finanzierung soll zum Ende des Jahres auslaufen, was das Ende von Qantara.de bedeuten könnte. Rund 60 Nahostexperten haben die Bundesregierung aufgefordert, Qantara.de unbedingt zu erhalten. Andernfalls ginge »eine glaubwürdige und zuverlässige mediale Brücke zwischen Deutschland, Europa und den islamisch geprägten Ländern und Gesellschaften« verloren, heißt es in einem offenen Brief. Es sei »ein einmaliges Instrument der Auswärtigen Kulturpolitik mit enormem Echo in der islamisch geprägten Welt«. Zu den Erstunterzeichnern gehören viele Islam- und Religionswissenschaftler, außerdem Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Navid Kermani.