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Ulrike Schildmann (Hg.)
Normalität, Behinderung
und Geschlecht
Ansätze und Perspektiven der Forschung. Leske + Budrich.
130 Seiten. 12,90 EUR
Die Beiträge in dem von der Professorin Ulrike Schildmann herausgegebenen Band sind nicht einfach zusammenzufassen: Sie liefern den wissenschaftlichen Diskussionsstand eines behindertenpädagogischen Projektes, das sich seit 1998 dem Verhältnis von Normalität, Behinderung und Geschlecht aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähert. Zwei Autorinnen beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Integrationspädagogik (Eberwein/Feuser): Die Normalitätszone ist nicht mehr der Normalschulbereich, sondern die Integration. Nicht mehr der »Normalschüler« ist der Maßstab, sondern jeder einzelne Schüler selbst. »Eine Schule ohne behinderte Kinder ist keine normale Schule«, lautet der provokante Satz eines Behindertenbeauftragten. Ein weiterer Beitrag lenkt den Blick auf die Verhaltensgestörtenpädagogik: Deren Schülerschaft besteht aus 85 Prozent Jungen - ein Scheitern an der männlichen Geschlechternorm? Beachtenswert ist auch der juristische Blickwinkel, der die Frage stellt, wie sich der Begriff Normalität in einer Gesellschaft wandelt, die auf der Basis von Rechtsprechung behinderte Kinder als »wrongful birth« und damit als Schaden verhandelt. Neben Frau Schildmann, die in der Frauenforschung der Behindertenpädagogik (Dortmund) tätig ist, forschen alle sechs Autorinnen sowie ein Autor an unterschiedlichen Universitäten in Deutschland. Der wissenschaftliche Sprachstil ist durchgängig, Vorkenntnisse in den Bereichen Soziologie und Behindertenpädagogik sind erforderlich.