Die sexuellen Probleme eines Stars
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Andreas Jacke
Marilyn Monroe und die Psychoanalyse
Psychosozial-Verlag. 200 Seiten. 19,90 EUR
Wer sich darauf einlassen will, die psychoanalytische Lehre aus der Sicht des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan und die psychoanalytische Praxis der 1950er- und 1960er-Jahre (Anna Freud, Ralph Greenson) kennen zu lernen, sich dazu noch der Biografie einer der bekanntesten Filmschauspielerinnen, Marilyn Monroe, und zugleich einer puritanischen wie antipuritanischen US-amerikanischen Welt zu nähern, der sollte dieses Buch zur Hand nehmen. Wer eines dieser Themen noch vertiefen möchte, muss sich direkt mit der - von Andreas Jacke gut zitierten - Originalliteratur befassen. Einerseits wirkt die Deutung der sexuellen Probleme Monroes aus der Sicht Lacans durchaus überzeugend, die Kritik an Theorie und Praxis der Ich-Psychologie allerdings überzogen. Es bleibt offen, ob eine Psychoanalyse im Lacan'schen Sinne wirklich die tiefen, existenziellen Identitätsprobleme Monroes, ihre unaufhörliche Suche nach Reizen, ihre nur teilweise Zufriedenheit mit dem Leben, auch mit dem Ehepartner Arthur Miller, ihr immer wieder Sich-Einlassen auf sadomasochistisch anmutende Inszenierungen hätte bessern können, so dass ihr Griff zu Tabletten - da war sie 36 Jahre alt - hätte verhindert werden können.