Wenn die Bühne zum Gericht wird
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Es liegt nahe, das aktuelle »Castingfieber« als Krankheit einer Gesellschaft zu verurteilen, die sich sättigt an der scheinbar grenzenlosen Lust Jugendlicher (und nicht nur dieser), sich zu zeigen, ja ihr Innerstes nach außen zu kehren. Dieses Phänomen konfrontiert mit dem, was der Soziologe Richard Sennett die »Tyrannei der Intimität« nennt. Er spricht von einem schier unerträglichen, »unermesslichen medialen Ödland an Geständnissen und Offenbarungen«. Alles muss an die Oberfläche, mithin an die Öffentlichkeit, und wird darum banal und peinlich.
Der Leipziger Philosoph Christoph Türcke weist darauf hin, dass wir es hier mit einem Phänomen der Sensationsgesellschaft zu tun haben, für die Sein heute Wahrgenommen-Werden bedeutet: Ich spüre mich erst, wenn ich gesehen werde. Wer nicht massenmedial