Ende der Vorurteile?
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In die katholische Lutherforschung ist Bewegung gekommen: Der Reformator habe keine neue Kirche gewollt, sondern innerkirchliche Veränderungen; daher müsse Martin Luther als »katholischer Reformator« ernst genommen werden. Das erklärte Wolfgang Thönissen, Leiter des katholischen Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn, bei einem internationalen Symposion katholischer Lutherforscher in Erfurt. Dass Luthers Reformanliegen zu einer neuen Kirche führten, sei ihm nicht anzulasten, so Thönissen. Der Theologe rief dazu auf, Vorurteile auf katholischer wie evangelischer Seite zu überwinden: »Die Gründe für wechselseitige Verurteilungen sind entfallen.« Auch andere Stimmen sprachen von Luther als dem »gemeinsamen kirchlichen Lehrer«. Die vielen Debatten-Beiträge hätten deutlich gemacht, dass Luther »Katholik und Reformer« gewesen sei, bilanzierte der katholische Ökumene-Bischof Gerhard Feige (Magdeburg). Von daher erhoffe er sich vom Reformationsgedenkjahr 2017 ein gemeinsames Glaubenszeugnis der Christen gegenüber der säkularen Welt. Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Bischof der Landeskirche von Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke, sieht es nun als Aufgabe der Protestanten an, eine ebenso profilierte Antwort auf die katholische Sicht Luthers zu formulieren. – Das Symposion, zu dem 150 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland nach Erfurt gekommen waren, wurde vom Adam-Möhler-Institut und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt ausgerichtet.