Die Landflucht der Tiere
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Als der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich 1965 über die »Unwirtlichkeit unserer Städte« schrieb, kritisierte er die funktionale, seelenlose Nachkriegsarchitektur und ihre negativen Auswirkungen auf menschliche Gemeinschaft und Kommunikation. Auch für Tiere und Pflanzen galt die Stadt lange Zeit als der falsche Ort – laut, mit Abgasen verseucht und zubetoniert. Ein Trugschluss.
Heute leben knapp 74 Prozent der Einwohner Deutschlands in Städten und Ballungszentren. Es wird dort ständig enger, und dennoch zieht es auch immer mehr Tierarten in die Stadt. Geschätzten 4000 Wildschweinen gefällt es in Berlin. Sie suhlen sich in Parkanlagen und durchpflügen die Gärten nach Essbarem. Waschbären treiben Ruhebedürftige durch nächt liches Getrappel auf dem Dachboden in den Wahnsinn oder quartieren sic