Wo die lieben Tiere wohnen
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Bilderbuch. Peter Sís gehört zu den renommiertesten Bilderbuchkünstlern der USA. In seinem aktuellen Bilderbuch beschreibt er eine Erinnerung aus seiner Kindheit in Prag, Ende der 1950er-Jahre: Während seine Freunde als Piraten und Freibeuter verkleidet ausgelassen Karneval feiern und Spaß haben, wird er selbst in seinem Robinson-Crusoe-Kostüm ausgelacht. Seine Mutter hatte ihn dazu ermuntert, sich als Held seiner Lieblingsgeschichte zu verkleiden, und ihm das Kostüm dafür selbst genäht. Traurig über die abfälligen Urteile seiner Freunde verlässt Peter weinend das Fest, legt sich ins Bett und fällt in einen tiefen Schlaf: »Mir schwirrt der Kopf. Ich wälze mich hin und her. Ich fühle mich verloren. Ich schwebe davon.« Er beginnt zu träumen, von einem Leben als Robinson, der auf einer einsamen Insel strandet. Das erinnert an den kleinen Max in Maurice Sendaks Bilderbuch »Wo die wilden Kerle wohnen«. Dort liegt Max im Wolfskostüm in seinem Bett, und das Zimmer verwandelt sich zuerst in einen wilden Wald, bevor der kleine Mann zu einer einsamen Insel segelt. Doch anders als bei Sendak tauchen bei Sís keine wilden Kerle auf, nicht einmal Freitag, im Gegenteil: Peter erträumt sich ein friedvolles und abgeschiedenes Inselrefugium, mit freundlichen Tieren und einem schützenden Unterschlupf. Das Einzige, was er fürchtet, ist das Einbrechen von Piraten in seinen geschützten Raum. Doch dann kommt alles anders. Ein wunderbar gestaltetes Bilderbuch, das in wechselnden Maltechniken – vom comichaften Aquarell bis zu skizzenhaften Zeichnungen, die an die Malkünste von Kindern erinnern – davon erzählt, was zählt: dass nämlich Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen deutlich wichtiger sind als ein enttäuschendes Schulfest.