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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 19/2020
Der Inhalt:

Kleines Album als Beruhigungsmittel und Seelenbalsam

von Claudius Grigat vom 09.10.2020
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CD-Tipp. Dieses kleine Album ist so etwas wie Medizin. Seelenbalsam. Beruhigungsmittel. Muskel- und Geistrelaxans. Und dabei so erfrischend wie ein kühles Getränk an einem lauen Sommerabend. Bruno Major stammt aus einer musikalischen Familie im britischen Northampton. Schon mit sieben Jahren eifert er dem Vater nach und lernt begeistert das Gitarrespielen. Seine Vorbilder sind die alten Jazzmeister, aber auch Folkbarden wie Nick Drake oder Indiegrößen wie Radiohead. Im Alter von 16 Jahren beherrscht das Nachwuchstalent sein Instrument so gut, dass er als Sessionmusiker für andere Künstler arbeiten – und davon leben kann. Seine eigenen Kompositionen verbreiten sich vor allem durch Mundpropaganda, und das ziemlich gut: Mittlerweile verzeichnet seine Musik im Internet via Spotify und Apple gut 400 Millionen Streams. Die Geschichten, die Bruno Major in seinen Songs erzählt, changieren zwischen Erlebtem und Nachempfundenem. Manchmal sind es nur Gesprächsfetzen, die er auf der Straße aufgeschnappt hat, die der Brite so aufarbeitet, dass so etwas wie eine universelle Erfahrung daraus wird. Das Geheimnis aber, das den Zauber seiner Stücke ausmacht, ist deren besonders entspannt-intimes Soundgewand: Major stellt seine Virtuosität niemals angeberisch aus. Er arrangiert vielmehr luftige Gitarrenklänge, hier und da Tupfer von Piano und Bass oder auch mal ein paar zurückhaltende Streicher und knisternd schleppende Beats unprätentiös, aber wirkungsvoll um seine kleinen Melodien herum. Dazu schmeichelt er mit seiner sanften Stimme leise, aber mit viel Soulfeeling Gehörgang und Herz gleichermaßen. Und so kommt es, dass man das Kompliment, das Major im Song »Nothing« seinem Gegenüber macht, direkt an ihn zurückgeben möchte: »There’s nothing like doing nothing with you«.

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