Leserbrief
Das Ziel des Einsatzes
Zu: »Die Suche nach dem ›gerechten Frieden‹« (17/21, Seite 38-39)
Wichtig wäre es bei jedem militärischen Einsatz, nach den Zielen zu fragen, an denen man am Ende auch den Erfolg oder Misserfolg messen kann. Für den Afghanistaneinsatz etwa sind diese bis heute nicht klar. Und wenn sie aus dem Nato-Beistandspakt zur Terrorabwehr hergeleitet wären, hätte der Einsatz schon nach der Tötung Bin Ladens abgebrochen werden müssen. Eine Evaluation entlang der Ziele, die für alle entwicklungspolitischen Projekte erforderlich ist, hat es für Bundeswehreinsätze noch nie gegeben. Und zur Militärseelsorge nur Folgendes: Viel zu oft hört man aus dem Militärbischofsamt die Stimme des Verteidigungsministeriums. Das hat mit Seelsorge nichts zu tun. Die Aussage »Wir sind da, wo Soldatinnen und Soldaten sind« klingt erst einmal gut, aber müssen die Seelsorger vor Ort nicht den Einsatz mittragen, um überhaupt Seelsorge leisten zu können? Martin Pilgram, Gilching
Es ist erstaunlich wie still sich in beiden großen Kirchen die Führungspersonen verhalten, wenn es sich um militärische Dinge handelt. So fordern die Verteidigungsministerin und die Luftwaffe die Aufrüstung der Tornados in Büchel, um sie atomwaffenfähig zu machen. Es kommt kirchlicherseits kein energisches NEIN dazu. Dabei ist klar: Der Tornado hat eine Einsatzreichweite von 1200 Kilometern. Also kann er weder Königsberg noch Belarus erreichen. Wo sollen dann die Atomwaffen eingesetzt werden? Das geht doch dann nur über eigenem Territorium oder dem verbündeter Staaten. Da stimmt doch irgendetwas ganz gewaltig nicht. Rudolf Schlüter, publik-forum.de