Zachäus würde heute gerechte Steuern zahlen
Einen Schuldenerlass, um Staaten im globalen Süden zu helfen, die Einführung einer progressiven Vermögensbesteuerung auf globaler und nationaler Ebene und wirksame Maßnahmen zur Unterbindung von Steuerhinterziehung. Das sind drei Kernforderungen der Zachäus-Kampagne, die 23 kirchliche Hilfswerke und Institutionen, darunter Brot für die Welt, Misereor und Kairos Europa, gestartet haben. Die Kampagne nimmt damit für Deutschland einen Impuls des Ökumenischen Rates der Kirchen und anderer christlicher Weltbünde auf, die sich schon länger für eine »neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur« stark machen. So werden besonders die Kirchen aufgefordert, die Fragen der gerechten Besteuerung und der Wiedergutmachung von Kolonialismus und ökologischen Schulden aufzugreifen, sich bei der Bundesregierung für Steuergerechtigkeit einzusetzen, ihre eigenen Finanzen gerecht besteuern zu lassen und sie »im Sinne einer nachhaltigen und fairen Nutzung von Ressourcen zu verwalten«. Namensgeber der Kampagne ist der Zöllner Zachäus aus dem Lukasevangelium: Nach Jesu Besuch bei ihm versprach er denen, von denen er zu viel Geld verlangt hatte, eine vierfache Erstattung.