Blick für vagabundierende Religiosität
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Marianne Skarics
Popularkino als Ersatzkirche?
Das Erfolgsprinzip aktueller Blockbuster. Lit. 402 Seiten. 29,90 EUR
Religion findet nicht selten anderswo als in der Kirche statt: Diese Beobachtung illustriert Marianne Skarics am Beispiel populärer Kinofilme. Gerade erfolgreiche Streifen wie »Titanic« oder »Der König der Löwen« erweisen sich in dieser Perspektive als moderne Mythen. Erfahrungen wie Schuld, Abschied, Opfer, Versöhnung und Erlösung durchziehen diese »Kultfilme« kaum weniger als traditionelle religiöse Texte. Dass sie jedoch ohne verpflichtenden Anspruch erzählt werden, macht sie akzeptabel für ein religionsoffenes, aber nicht bindungswilliges Publikum. Dieser Blick auf moderne Alltagskultur ist reizvoll; die Theorielastigkeit des ersten Teils dürfte dem Genre Doktorarbeit geschuldet sein. Die kenntnisreichen Filmanalysen schärfen dann den Blick für die »vagabundierende Religiosität«. Ob man von kirchlicher Seite daraus »Erkenntnisse für die Neu-Evangelisierung« schöpfen kann, wie die Autorin vermutet, scheint mir freilich zweifelhaft.