In Brasilien kehrt die Sklaverei zurück
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Die katholische Landseelsorge in Brasilien ist alarmiert und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierung. Sie habe durch neue Gesetze praktisch alle Bemühungen zunichte gemacht, die moderne Sklaverei im Land zu bekämpfen. Die neue Rechtsordnung, die unter dem Druck von Lobbyisten zustande gekommen ist, sei »ein schmutziges Geschäft«, um »prinzipienlosen Unternehmern freies Geleit beim grenzenlosen Absahnen« zu gewähren. Man habe »alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, um ungestört moderne Sklavenarbeit« durchführen zu können, heißt es in einem Protestbrief. Tatsache ist, dass die neuen Regelungen die Position der Arbeiter erheblich schwächen. Sie müssen künftig nachweisen, dass sie durch Gewalt gezwungen wurden, sklavenähnliche Arbeiten zu verrichten, und bei der Polizei Anzeige erstatten. Bislang reichte es, wenn Beamte des Arbeitsministeriums eine »exzessive Arbeitszeit« und »menschenunwürdige Bedingungen« feststellten. Abgeschwächt wurde auch die sogenannte »schwarze Liste«, die die Namen von überführten Sklavenhaltern öffentlich machte. Wer auf dieser Liste stand, war automatisch von staatlichen Darlehen und Geschäften mit der Regierung ausgeschlossen. Künftig entscheidet der Arbeitsminister allein, welche Namen auf der Liste erscheinen und welche öffentlich gemacht werden. Damit seien Korruption und Willkür Tür und Tor geöffnet, beklagen die Kritiker. Die laxe Haltung der Regierung wurde bereits von den Vereinten Nationen und vom lateinamerikanischen Menschenrechtsgerichtshof gerügt.