Reformationsdrama ohne Schnörkel und Brimborium
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Kino. 1519 trat Ulrich Zwingli die Stelle eines Leutpriesters im Zürcher Grossmünster an. Es ist der Beginn der eidgenössischen Reformation. Schnörkellos und packend schildert jetzt das Historiendrama »Zwingli« jene zwölf Jahre, in denen Zwingli einschneidende religiöse und soziale Veränderungen bewirkte. Geprägt von den aufklärerischen Ideen des Humanisten Erasmus von Rotterdam, begeistert er das Volk mit seinen auf Deutsch statt in lateinischem »Brimborium« gehaltenen Predigten und lässt den Worten Taten folgen. Sola scriptura, es gilt nur, was in der heiligen Schrift steht, so lautet sein Leitmotiv, mit dem er wie Luther die bisherige Kirchenpraxis hinterfragt. Doch Luther war dieser Schweizer zu radikal. Abschaffung des Ablasshandels, des Zölibats, der Klöster, deren Vermögen für Armenspeisungen und für Schulen verwendet wurden: Was Zwingli und seine Mitstreiter durchsetzten, war revolutionär und wurde doch stets vom Rat der selbstbewussten Stadt abgesegnet. Zweite Hauptfigur des Films ist Zwinglis Frau Anna Reinhart, aus deren Sicht auch fragwürdige Seiten des Reformators, etwa hinsichtlich der Täuferbewegung, gezeigt werden. Dass der Kriegsgegner schließlich im Krieg umkam, gehört zur Tragik dieses großen Mannes, dem hier ein würdiges Denkmal gesetzt wird.