Das göttliche Geschlecht
Ausstellung. Gekrönt steht sie auf einer Mondsichel, im Kleid, mit langem Haar und Bart: Der Künstler Gerhard Goder schuf die Skulptur als Hommage an »Conchita Wurst«, eine Kunstfigur des Travestiekünstlers Tom Neuwirth, der 2014 den Eurovision Song Contest gewann. »Wurst«, weil »es eben ›wurst‹ ist, woher man kommt und wie man aussieht«. Oder wie Paulus an die Galater schrieb: »Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus«. Die Skulptur ist Teil der Ausstellung »G*tt w/m/d – Geschlechtervielfalt seit biblischen Zeiten«. »Die Genderfrage ist nichts Neues«, sagt Veit Dinkelaker, Direktor des Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museums. Dort belegen Bibelzitate, archäologische Fundstücke aus Israel und Illustrationen aus dem Mittelalter, die »Gottes Ebenbild« Adam als androgynes Wesen zeigen, vielfältige Gottes- und Menschenbilder. Das Programm umfasst neben einer interaktiven Online-Ausstellung die deutsche Premiere des Theaterstücks »The Gospel according to Jesus, Queen of Heaven«, das an verschiedenen Terminen online angesehen werden kann.