Tote bei Angriff auf christliche Gemeinschaft
In Pakistan sind zwei Christen in einem religiös aufgeladenen Konflikt getötet worden. Medienberichten zufolge entbrannte in einem Dorf im östlich gelegenen Okara-Distrikt ein Streit zwischen muslimischen und christlichen Einwohnern. Es ging dabei um einige Hektar Land, die lokale Behörden nach Monaten des Konflikts einer Gruppe christlicher Dorfbewohner zugesprochen hatten. Als diese zu Beginn des Monats dort die Arbeit aufnehmen wollten, habe ein bewaffneter Mob sie angegriffen und auf sie geschossen, berichten Augenzeugen. Zwei Brüder seien getötet, mehrere Personen verletzt worden. Die Angreifer seien Muslime gewesen. Asif Munawar, pakistanischer Menschenrechtsaktivist, forderte Gerechtigkeit für die christliche Gemeinschaft in Okara. Die Verantwortlichen für die Gewalt müssten bestraft und religiöse Minderheiten besser geschützt werden. Die Polizei nahm mehrere Menschen fest.
Erst im Mai waren Muslime in einem nahe gelegenen Ort in die Häuser christlicher Nachbarn eingebrochen und hatten sie dort angegriffen. Religiöse Minderheiten sind in Pakistan seit Jahren Verfolgung und Gewalt ausgesetzt. Nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind christlich, der Islam ist Staatsreligion. Ein drakonisches Blasphemiegesetz schränkt die Religionsfreiheit und die freie Meinungsäußerung im Land stark ein.