Leserbrief
Das Elend dahinter
Zu: »Unwillkommen« (18/2024, Seite 12-16)
Nach einem Attentat von einer einzelnen Person in Solingen sollen nun alle Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien und Afghanistan herhalten. Wird uns Bürgern da nicht in rassistischer Weise das Verhalten von Muslimen so dargestellt, als wären alle Muslime und Flüchtlinge aus der Dritten Welt so und würden nicht zu unserer Zivilisation passen? Wir brauchen eine konsequente Friedenspolitik, denn hinter den Flüchtlingszahlen steht millionenfaches Elend. Und wer das beenden will, muss für eine konsequente Friedenspolitik eintreten, wo die Beendigung sämtlicher militärischer Interventionen in Drittstaaten, die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen zur Erpressung anderer Länder, die Einstellung von Waffenexporten in Kriegsgebiete, die Wiederaufnahme einer Verständigungs- und Entspannungspolitik mit der Russischen Föderation und China gefordert werden. Wolfgang Schuchert, Geisa
Unwillkommen? Viel zu harmlos! Wir würden die Fremden schon gerne mögen, aber nicht als gleichberechtigte Mitmenschen, sondern nur als Arbeitskraft, um unser Kapital zu mehren. Das ist die Kontinuität mit dem Fremden von der Kolonisation bis heute, getragen seit jeher von den maßgeblichen Eliten des christlichen Abendlandes. Was haben wir eigentlich von Jesus, dem Sohn Gottes, kirchlich gelernt? Bestimmt nicht die Liebe zu Gott und dem Nächsten! Hans Flory, Heidelberg
Publik-Forum EDITION
»Das Ende des billigen Wohlstands«
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.»Hinter diesem Buch steckt mein Traum von einer Wirtschaft, die ohne Zerstörung auskommt. / mehr
Flüchtlingsfeindschaft? Wer mag diesen Begriff zum ersten Mal benutzt haben? Er geht so verflixt einfach über die Lippen! Ich halte ihn für falsch und gefährlich. Flüchtende Menschen sind solche, die Schutz suchen, vor wem oder was auch immer. Feinde sind Menschen, die jemanden mit bösen Absichten verfolgen. Wir verbinden damit Bosheit, Hass, Widersacher. Sind so die Deutschen? Sicher nicht. Die Überschrift »Unwillkommen« mag eher treffen, auch wegen der vielen ungelösten Probleme, die die Autoren benennen und die noch ergänzt werden könnten. Streichen wir doch bitte diesen Begriff aus unserem Sprachschatz. Er könnte zu leicht so etwas wie eine »sich selbst erfüllende Vorhersage« werden. Edeltraud Nölkensmeier, Köln