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Bestandsaufnahme einer tödlichen Misere

von Alexandra Kemmerer vom 04.11.2005
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James Gustave Speth
Wir ernten, was wir säen
C. H. Beck. 284 Seiten. 22,90 EUR

Am Ende hat es selbst George W. Bush eingesehen, neulich beim G-8-Gipfel im schottischen Gleneagles: Es gibt einen Klimawandel, und er wird durch Handeln und Verhalten des Menschen beeinflusst. Mit multilateralen Initiativen sind die Vereinigten Staaten, die als einziger G-8-Partner das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet haben, aber weiter zurückhaltend. Höchste Zeit also, dem Präsidenten dieses Buch des Umweltwissenschaftlers James Gustave Speth auf den Nachttisch zu legen. Und nicht nur ihm, sondern jedem, den die Sorge um die Zukunft des Menschen umtreibt. Speth, Dekan der Yale School of Forestry and Environmental Studies, hat eine präzise, scharfsichtige und dabei ausgezeichnet lesbare Analyse der bislang weit gehend erfolglosen internationalen Umweltpolitik vorgelegt. Seine ernüchternde Bestandsaufnahme einer globalen Misere, die durch Überlastung der ökologischen und sozialen Systeme auch die Sicherheit unseres Zusammenlebens bedroht, bleibt jedoch nicht bei der bloßen »Anatomie eines Versagens« stehen. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine »Wende zur Nachhaltigkeit«, das sorgfältig durchdachte Schritte für diesen buchstäblich lebenswichtigen Übergang vorzeichnet.

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